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Gemeinsam lachen macht glücklich

Gemeinsam lachen macht glücklich

Humor wichtig für Beziehungen

Ähneln sich die Partner in ihrem Umgang mit dem Lachen, sind sie in einer Liebesbeziehung eher zufrieden. Menschen, die Angst haben, von anderen ausgelacht zu werden, sind in ihrer Beziehung weniger glücklich.

Mit der Bedeutung des Lachens in Beziehungen beschäftigten sich Psychologen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Mitautor Prof. René Proyer erklärt: „Frühere Studien haben gezeigt, dass viele Menschen bei der Partnerwahl großen Wert darauflegen, dass ihr Partner […] einen Sinn für Humor hat und gerne lacht.“

Lachen über sich und andere

Wie Menschen darauf reagieren, wenn andere über sie lachen, ist unterschiedlich. Manche verspüren Angst, andere dagegen genießen es, im Mittelpunkt zu stehen und provozieren laut Proyer bewusst Situationen, in denen über sie gelacht wird. Ein weiterer Wesenszug besteht darin, Freude zu empfinden, wenn man Scherze auf Kosten anderer macht. „Diese […] Eigenschaften sind Persönlichkeitsmerkmale, die in verschiedenen Ausprägungen und Kombinationen vorkommen können. Das kann zum Beispiel von kleinen Witzen bis hin zum Spott über andere reichen. Alle Eigenschaften sind bis zu einem gewissen Grad normal […]“, führt Proyer aus.

Für die aktuelle Studie befragten die Psychologen 154 Paare via Internet. Getrennt voneinander beantworteten die Teilnehmer, wie glücklich sie in ihrer Beziehung sind, wie häufig sie sich streiten und wie zufrieden die Befragten mit ihrem Sexualleben sind. Zusätzlich werteten die Forscher aus, wie die Teilnehmer damit umgehen, wenn andere über sie lachen oder ob sie selbst gerne andere auslachen.

Lachen wirkt auf Zufriedenheit und Sex

„Es zeigte sich, dass sich die Partner häufig hinsichtlich ihrer […] Eigenschaften und […] Profile ähneln“, fasst Erstautor Kay Breuer zusammen. In diesem Fall waren die Paare im Durchschnitt zufriedener als andere. Bei Menschen, die das Lachen über die eigene Person genießen, zeigten sich positive Effekte: „Frauen berichteten häufiger, mit ihrer Beziehung eher zufrieden zu sein und sich stärker von ihrem Partner angezogen zu fühlen. Für sie und ihre Partner galt zudem, dass beide mit ihrem Sexleben eher zufrieden waren“, resümiert Breuer. Für Menschen mit Angst vor dem Ausgelachtwerden berichten die Forscher von einer größeren Unzufriedenheit in der Beziehung und Misstrauen ihrem Partner gegenüber.

Spott schadet der Beziehung

Teilnehmer, die gerne über andere spotten, streiten häufiger mit ihrem Partner. „Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass diese Menschen gerne einmal über die Stränge schlagen und spöttische Kommentare äußern, die dann zu einem Streit führen können“, folgert Brauer. Die Bedeutung ihrer Ergebnisse sehen die Wissenschaftler vor allem in neuen Strategien der Paarberatung.

Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

| Simone Lang ; Bildrechte: